In Diskussionen rund um die Themen Kraftsport und Fitness, scheint der Grundtenor heutzutage verstärkt oder gar gänzlich in Richtung Muskelaufbau und körperliche Fitness zu gehen. Immerhin steht der Aufbau von so vielen Muskeln wie möglich im Vordergrund und der Körper sollte möglichst „durchtrainiert“ sein. Die Grenze zwischen Kraftsport, Fitness und Schönheitsideal verschwimmt also zusehends.
Jedoch wird dabei häufig der eigentliche Kern und Zweck des Krafttrainings außer Acht gelassen: Die Verbesserung der körperlichen Gesundheit.
Wird der eigene Körper regelmäßig trainiert und in Bewegung gehalten, wird nicht nur das Immunsystem gestärkt sondern auch der körpereigene Fettverbrennungsofen angeheizt und dauerhaft auf „Betriebstemperatur“ gehalten. Nur so kann die mittlerweile sehr bekannte „Schlank im Schlaf“-Diät überhaupt richtig funktionieren.
Doch zu diesen Fakten kommt außerdem hinzu, dass durch regelmäßiges Training auch die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden erheblich verbessert werden können.
Hierzu haben wir vier Grundpfeiler aufgestellt, um zu verdeutlichen, welch positiven Einfluss Kraft- und Fitnesstraining auf die Gesundheit haben kann.
Grundpfeiler 1: Vorbeugung schwerer Krankheiten
Es handelt sich hierbei um keine Behauptung oder eine bloße Vermutung. Der positive Einfluss von intensivem Krafttraining auf die eigene Gesundheit ist durch zahlreiche Studien erwiesen!
Gewichtheben hat starke Einflüsse auf den Blutdruck. Erwiesenermaßen fällt dieser nämlich nach Krafttraining erheblich ab. Gerade für Menschen mit zu hohem Blutdruck ist eine nachhaltige Senkung dessen schon Ziel genug! Ein brasilianischer Forscher fand heraus, dass bereits eine Stunde Krafttraining pro Woche ausreicht, um das Schlaganfallrisiko um ganze 25% zu senken!
Gerade für Frauen strotzt Krafttraining geradezu vor positiven Auswirkungen. Das Brustkrebsrisiko wird gesenkt, der Östrogenspiegel reguliert und positiv beeinflusst.
Bewegt man sich dann einmal von Krebs und Schlaganfällen weg, kommt auch das Thema Diabetes zur Sprache. Mittlerweile hat man herausgefunden, dass es bei Diabetes Typ II nicht nur darauf ankommt, wie viel Körperfettanteil der betroffene hat, sondern wie dieser im Körper verteilt ist. Durch regelmäßiges Training im Kraftraum lassen sich erheblich besser Fette in der Muskulatur verbrennen und reine, gesunde Muskulatur aufbauen, um schweren Erkrankungen vorzubeugen!
Grundpfeiler 2: Weniger „Gelbe Zettel“
Dieser Grundpfeiler ist sehr schnell und sehr einfach erklärt. Die, die regelmäßig trainieren und ihren Körper fit halten, haben ein erheblich verbessertes Immunsystem, als andere.
Dies soll zwar nicht bedeuten, dass man nun jeden Tag stundenlang Sport treiben sollte. Gerade die (extrem wichtigen) Erholungszeiten zwischen den Trainingseinheiten UND eine gesunde Ernährung sind in der Kombination mit Sport unabdingbar, um optimale Ergebnisse zu erzielen und somit von Krankheiten weitestgehend verschont zu bleiben.
Da freut sich auch der Arbeitgeber. Und man selbst ist sicherlich auch glücklich um jeden Tag, den man nicht mit einer Grippe im Bett verbringen muss.
Grundpfeiler 3: Unser Gleichgewicht im Gleichgewicht
Manche Menschen sind grundsätzlich oder spätestens im Alter, von Gleichgewichtsproblemen betroffen.
Bei letzteren liegt die Ursache häufig in schwindender und somit schwächer werdender „Kern“-Muskulatur. Der Muskelgürtel im Rumpf- und Beckenbereich nimmt ab und wird schwächer. Besonders beim Gehen, Laufen und Sprinten sind diese jedoch essenziell, für eine stabile Fortbewegung. Um dort stärker zu werden, erfordert es ein explosives Krafttraining, welches sich auf die Körpermitte und die Beinmuskulatur konzentriert. So geht man durch den Alltag, ohne die Balance zu verlieren.
Grundpfeiler 4: Gelenkschonung
In der Gesellschaft existiert ein Vorurteil, welches besagt, dass Krafttraining und Gewichtheben die Gelenke belastet, zerstört und zur Arthritis führt. Das ist falsch!
Gerade berufstätige Menschen im Büro, sind sich oftmals gar nicht bewusst, wie viel Muskelmasse sie durch ständiges und dauerhaftes Sitzen abbauen. Und genau DA liegt ein erhöhtes Arthrose-Risiko. Die Gelenke werden durch fehlende oder zu schwache Muskulatur nicht mehr richtig geschützt, gestützt und die nötige Entlastung der Gelenke bei normalen Alltagstätigkeiten ist schlicht nicht mehr gegeben.
Ein gezieltes und regelmäßiges Krafttraining hilft dabei, Sehnen, Bänder und Gelenke dauerhaft und nachhaltig zu stärken und zu schützen.
Gerade ältere Menschen können häufig davon berichten, wie positiv sportliches Training ihre Lebensqualität beeinflusst hat. Eine gesunde und stabile Muskulatur schützt nämlich auch vor schwereren Schäden bei Stürzen, wie Bänderrisse, Knochenbrüche und bei Glieder- und Gelenkschmerzen allgemein.